Anzahl der Beiträge : 36 Alter : 37 Ort : Zürich Anmeldedatum : 13.10.07
Thema: *Lost and Delirious* So Nov 11, 2007 3:19 am
Ein wirklich Emotionaler Film
Ich sah ihn das erste mal im Tv, da musste ich ihn einfach Kaufen!
Story
Mouse ist neu am Mädcheninternat und teilt das Zimmer mit den beiden Freundinnen Tori und Paulie. Wie gut "befreundet" Tori und Paulie tatsächlich sind, erfährt Mouse erst, als sie einen Kuß der beiden Mädchen beobachtet. Doch Tori und Paulie gewöhnen sich schnell an Mouse und haben schon bald keine Hemmungen mehr, ihre Beziehung auch in deren Anwesenheit auszuleben. Doch eines Morgens platzt die kleine Schwester von Tori mitsamt ihren Schulfreundinnen ins Zimmer und findet die beiden nackt in Toris Bett vor. Von nun an ändern sich die Dinge drastisch. Tori, die Angst vor der Reaktion ihrer strengkatholischen reichen Familie hat, versucht mit aller Kraft sich und vor allem ihrer Umwelt zu beweisen, daß sie hetero ist und sucht sich erstmal einen Vorzeige-Freund. Vor Paulie zieht sie sich vollkommen zurück. Für Paulie, die zwar nach außen hin eine rauhe Schale präsentiert, bricht nun eine Welt zusammen und sie setzt sich in den Kopf, Tori zurückzugewinnen, koste es was es wolle......
Kommentar
Eine Warnung vorweg: Wem High Art zu deprimierend war, sollte lieber die Finger von Lost and Delirious lassen. Während das erste Drittel des Filmes noch eher amüsant den Alltag in einem Mädcheninternat und die sehr romantische Beziehung zwischen Tori und Paulie beschreibt, wendet sich der Film ab dem Zeitpunkt als die beiden Mädchen entdeckt werden immer weiter hin zum Dramatischen. Lost and Delirious weicht aber vom üblichen Muster a la (All over me oder Two Girls in Love), mit einem mehr oder weniger gut überstandenem Coming Out zu enden ab und zeigt was passiert, wenn eines der Mädchen nicht, oder noch nicht bereit ist, das Risiko einzugehen, zu ihren Gefühlen zu stehen und damit vielleicht die Liebe ihrer Familie und ihre Freunde aufs Spiel zu setzen.
Die Geschichte wird aus der Sichtweise von Mouse erzählt, die zwischen den beiden Freundinnen steht und das Drama, wie die Zuseher, hilflos von außen betrachtet. Über die innere Gefühlswelt von Paulie und Tori erfahren wir so auch nur sehr wenig. Die vielen Shakespeare Zitate und Paulies verzweifelte Versuche Tori zurückzugewinnen, (unter anderem fordert sie deren "neuen" Freund zu einem Fechtduell auf), wirken auf den ersten Blick vielleicht etwas übertrieben...doch sieht man dies aus der Sichtweise eines 16jährigen unglücklichen Mädchens scheinen ihre Handlungen doch plausibel. Das gewisse Etwas wird dem Film aber erst durch die wirklich hervorragenden schauspielerischen Leistungen, besonders von Piper Perabo verliehen. Tja und sollte es Menschen geben die nach Coyote Ugly stark an ihren schauspielerischen Talenten gezweifelt haben, müssen diese das nun wohl öffentlich zurücknehmen *räusper*.